Ausstellungen

Ständige Ausstellungen vom 21.-28.09.2012

"The Earthship Project" – A Simple Survival Model
von JACK IN THE BOX e.V. // Präsentation: Marianne Thiemann / Uwe Harzer




"Stellt euch ein Haus vor, das sich selbst heizt, sein eigenes Wasser liefert, sein eigenes Essen produziert. Stellt euch vor, es braucht keine teure Technologie, recycelt seinen eigenen Abfall, hat seine eigene Energiequelle. Und jetzt stellt euch noch vor, es kann überall und von jedem gebaut werden, aus den Dingen, die unsere Gesellschaft wegwirft." (Mike Reynolds, Gründer der Earthship-Bewegung – www.earthship.com)

Der Verein JACK IN THE BOX e.V. befasst sich in einem seiner Tätigkeitsfelder mit dem Thema Upcycling und nachhaltiges Design. Upcycling ist, wie auch sein Gegenbegriff, das Downcycling, ein Unterbegriff des Recyclings und bezeichnet die Aufarbeitung oder Umgestaltung ausgedienter Materialien und Produkte der Gesellschaft, um sie auf eine höhere Stufe im Produktionskreislauf zu heben, sie einer neuen Nutzung zuzuführen und sie so in ihrem Wert wieder zu steigern. Vor dem Hintergrund der globalen Gesellschaft von heute und ihren zukunftsrelevanten Fragen zu einer lebenswerten Existenz von morgen präsentiert der Verein greifbar und erlebbares Upcycling-Design in einer größeren Dimension.



Als der Erfinder und Konstrukteur Mike Reynolds sich in den 70ern aufmachte, eine neue Art von Haus zu erschaffen, hatte er drei Ziele vor Augen:

1. Das Haus sollte nachhaltig sein und es sollten nur Materialien verwendet werden, die entweder überall auf der Welt im Überfluss vorkommen oder durch das Haus selbst recycelt werden.

2. Es sollte komplett durch natürliche Energiequellen versorgt werden und vollständig autark sein.

3. Jeder Mensch sollte sich ein solches Haus ohne viel Geld und besondere Vorkenntnisse selbst bauen können.

Auf dem Freigelände präsentiert der Kölner Verein die Ideen der mittlerweile weltweit vernetzten Bewegung Earthship-Biotecture und startet das erste Earthship-Projekt Deutschlands in New Jack City! Auf der offenen Brache des ehemaligen Ehrenfelder Güterbahnhofs der aurelis Real Estate finden sich nahezu alle Materialien, um ein Earthship zu realisieren. Ein Gestaltungselement des Earthships sind gebrauchte Autoreifen: Überall auf der Welt liegen Millionen dieser fast nicht verrottenden Altreifen herum, mit denen nichts Vernünftiges mehr anzufangen ist. Mike Reynolds fand jedoch schon damals heraus, dass mit Erde gefüllte Autoreifen ganz hervorragende Dämmeigenschaften besitzen, eine hohe Stabilität haben und zudem fast nicht entflammbar sind. Earthships haben einen neunmal kleineren ökologischen Footprint im Vergleich zur konventionellen Bauweise und stellen so ein vernünftiges Wohnraumkonzept für eine lebenswerte urbane Zukunft dar.


"THE VENUS PROJECT" – Ausstellung/ Future-Lounge/ Filme
von The Venus Project/ USA



 

Architektur-Ausstellung: Designs & Ideen von Jacque Fresco,
täglich geöffnet vom 21.09.-28.09.2012 zwischen 13 und 21 Uhr

Präsentation: RBE - Ressourcenbasierte Wirtschaft

Future Lounge: Installationen & Video Lounge

Filme/ Dokumentationen
"Paradise or Oblivion" von The Venus Project/ USA
"Future by Design" von William Gazecki


Städte Die Denken
Der 96-jährige Sozialarchitekt und Futurist Jacque Fresco aus Venus, Florida hat Stadtsysteme entworfen, die die komplette Infrastruktur, wie etwa Mobilität und Energieversorgung, einbetten.

Eine wirklich moderne Gesellschaft hat Zugriff auf hochentwickelte Technologien und kann Nahrung, Kleidung, Wohnraum und eine moderne Gesundheitsversorgung für jeden bereitstellen. Sie wird das Bildungssystem erneuern und uns unbegrenzt mit erneuerbarer, sauberer Energie versorgen. Durch eine effizient angelegte Wirtschaft kann jeder einen sehr hohen Lebensstandard mit allen Annehmlichkeiten einer hochtechnisierten Gesellschaft genießen.

Der Begriff "Ressourcen basierte Wirtschaft" wurde von Jacque Fresco eingeführt. Es ist ein holistisches sozioökonomisches Konzept. Alle Ressourcen werden als gemeinsames Erbe aller Bewohner dieses Planeten angesehen und gemeinsam verwaltet.

 



 www.thevenusproject.com



"Kann man alles machen..." – Überlegungen zur Brache
Installation von Dr. Wolfgang Stöcker



Für seine Analyse der Brache hat Wolfgang Stöcker das Gelände rund um JACK IN THE BOX e.V. exemplarisch untersucht. Was charakterisiert eine Brache in der Stadt? Ist dort nichts zu finden? Steppe und Ödnis? Abwesenheit von Plänen?   
Stöcker findet seit April 2012 genau das Gegenteil: einen verschlungenen "Anarchokosmos", unsichtbare Bewohner, Savanne, geheimnisvolle Erdlöcher, abgenagte Äste, Basisvegetation, eine Agave, Raumschiffrelikte, Lorbeerbäume, Golfbälle.
Seine Begehungen haben ein Tagebuch entstehen lassen. Besucher der plan12 werden es im Pavillon bei Jack in the Box vorfinden. Anhand dieser Lektüre (oder auch frei intuitiv) kann einzelnen Stationen auf der Brache nachgespürt werden.
Zu entdecken sind Pflanzungen, philosophische Hütten, ein Wachturm sowie weitere, kleine, oft unmerklich angelegte Interventionen. Stöcker schickt die Besucher auf eine Expedition in ein fremdes Land. Alles fusioniert im Tagebuch zu einer fragmentarisch organisierten Geschichte zwischen Dichtung und Wahrheit.

"An Veränderungen auf dem Gelände haben sich eingestellt: Stühle, Sessel stehen nun auf dem Weg zum Bahndamm, die Federkernmatratze von Voosen (dieser letzte, übrig gebliebene Federkern!) wurde offenbar genau um 180 Grad herumgeschmissen. Nun liegt mein Lattenuntergestell (das ich mir sehr exakt für den Federkern ausgedacht hatte) also oben, der Federkern entsprechend unten. Wer immer hier hantierte, sein Werk ist nicht von übler Ästhetik. Vor allem deswegen nicht, weil mein Lattenrahmen mit einer Ecke wieder exakt auf einem jener Steine liegt, die ich ursprünglich dafür bereitstellte. Darüber sinniere ich. Ob dies wohl absichtsvoll so arrangiert wurde? Von der mir unbekannten Person? Oder ist der ganze Rahmen, als er geschleudert, wurde rein zufällig wieder auf jenem Steine gelandet?" (Auszug aus dem Tagebuch vom 31.05.2012)

Wertvoll ist die Brache in ihrer Offenheit. Jeder Bebauungsplan sollte eine Brache ausweisen. Kann man alles machen!

Text: Dr. Wolfgang Stöcker

"CROSSLINES" – Wege vom Dom zu JACK IN THE BOX
Kunstprojekt von Dürrenfeld / Geitel / Tietz




21 Wege  

Akteure im öffentlichen Raum : 21 Projektteilnehmer, die sich aus unterschiedlichen Bereichen und Altersgruppen zusammensetzen werden,  begeben sich fotografierend auf einen individuell gewählten Weg zwischen dem Kölner Dom und dem Gelände des soziokulturellen Projektes JACK IN THE BOX (ehemaliger Ehrenfelder Güterbahnhof).  


Die jeweilige Route und das fotografische Medium:

 - Was die Akteure wählen, ist ihnen selbst überlassen. 
 - Wandern, mäandern, die Strecke im Schneckentempo zurücklegen.
 - Die Zeit und die Wahl haben.
 - Einen anderen Blick auf Vertrautes und Unbekanntes wagen und zeigen.

Die Teilnehmer werden ihren Weg nach individuellen Kriterien fotografisch dokumentieren. 

Wahrnehmungspositionen:  

In der Untersuchung von öffentlichen urbanen Räumen (Menschen, Architektur, Strukturen, Geschäften, Treffpunkten, Parks, Unorten...) erzählen die Projektteilnehmer ihre persönlichen Geschichten und visuellen Reflektionen durch die Auswahl von jeweils 10 Fotografien. Sie berichten über Ereignisse und Begegnungen, zeigen ihre Vorlieben und Interessen oder auch das Zufällige und das Neuentdeckte.  

Die entstandenen Arbeiten in ihrer Vielfältigkeit werden am Endpunkt der Strecke in einem von  JACK IN THE BOX  zur Verfügung gestellten Container ausgestellt. Der Container beherbergt die Ausstellung sowohl von innen als auch von außen und wird damit selber zum Kunstobjekt. Die einzelnen Routen aller Akteure werden auf einer am Container präsentierten großen Tafel mithilfe eines Stadtplans und einer Farbspur sichtbar gemacht. Der Erkenntnisgewinn und das Vergnügen, das sich mit dem Herumtreiben im städtischen Umfeld verbindet, wird hier in verschiedenen Positionen manifestiert.

Das Projekt Crosslines wird gefördert von:
Bezirksvertretung Köln Ehrenfeld
und: Kultur Köln 30